Wie wir bereits in einem Artikel zum Google Framework Flutter Ende 2018 berichteten, treibt Google die Weiterentwicklung des Cross-Plattform-Frameworks Flutter stetig voran. Erst letztes Jahr wurde die erste stabile Version der Open-Source Lösung veröffentlicht und schon jetzt steht das erste Feature-Update auf die Version Flutter 1.2 zur Verfügung. Welche neuen Funktionen das Update bietet und welche Vorteile sich daraus für die App-Entwicklung ergeben, haben wir zusammengefasst.
Das Flutter-Update wurde auf dem diesjährigen Mobile World Congress (MWC) in Barcelona vorgestellt. Das Framework, mit dem sich native Apps für iOS und Android aus einer Code-Basis entwickeln lassen, setzt dabei vor Allem auf Verbesserungen der Performance sowie der Qualität. Dabei wird insbesondere auf die Code- und Testing-Infrastruktur Wert gelegt, um die Entwicklung von nativen Apps nachhaltig zu vereinfachen. Mit dem Flutter-Update wurde außerdem die Version 2.2 der aktualisierten Programmiersprache Dart vorgestellt, die für die App-Entwicklung mit Flutter weiterhin optimiert wurde und die Leistung der Apps signifikant steigern soll.
Neben neuen Features für das Cross-Plattform-Framework wurden außerdem zahlreiche Entwickler-Tools vorgestellt, die das Debuggen und Analysieren von Apps für App-Entwickler vereinfachen sollen.
Neue Features von Flutter 1.2
- Floating Cursor: Für iOS Nutzer wird der neue Floating Cursor zum iOS-Widget-Set hinzugefügt. Dieser erleichtert Nutzern die Bearbeitung von Texten durch präzisere Eingabe- und Auswahlmöglichkeiten des Cursors. Somit wird das Schreiben sowie Editieren von Texten auf kleineren Bildschirmen vereinfacht.
- Easing-Animation Funktionen: Das Flutter Feature Update bietet zahlreiche Funktionen, die Easing-Animationen erleichtern. Mittels Easing wirken Animationen natürlicher, was eine bessere User Experience der App ermöglicht.
- In-App Käufe: Auch die Integration von In-App Käufen wurde mit der neuen Flutter Version deutlich verbessert und für App-Entwickler optimiert. Dabei wurde das Hauptaugenmerk auf die Verbesserung der In-App Zahlungsmöglichkeiten gelegt.
- Android App Bundles: Durch die Einführung der Android App Bundles kann die Installationsgrößer von Apps stark reduziert Dies wird vor Allem durch die neue „dynamic delivery“ ermöglicht, wobei Datenbündel für jedes Gerät entsprechend optimiert werden, sodass User lediglich den Code einer App sowie für ihr Gerät benötigte Daten herunterladen müssen.
Neue Entwickler-Tools für Dart und Flutter
Das Update von Dart und Flutter bringt jede Menge Tools für Entwickler mit sich, die sogenannten Dart DevTools. Diese helfen App-Entwicklern beim Analysieren und Debuggen ihrer Apps und können im Android Studio sowie im Visual Studio Code installiert werden. Einige dieser Tools sind beispielsweise:
- Widget-Inspektor: Der Widget-Inspektor gilt als besonders wertvolles neues Tool, da es die Baumhierarchie einer App visualisiert, die Flutter für das Rendering nutzt.
- Debugger: Der Debugger arbeitet auf Quellcode-Ebene und ermöglicht Entwicklern das Setzen von Breakpoints im Code.
- Timeline: Das Timeline-Tool ermöglicht Entwicklern eine Frame-by-Frame Ansicht, um Pausen in Animationen der Apps zu identifizieren und diese zu entfernen.
Weitere Entwicklung von Flutter und Dart
In der Zukunft legt Flutter den Fokus vor Allem auf Web- und Desktop-Apps. Ziel ist es, Flutter als Cross-Plattform Framework zu gestalten, welches über die Entwicklung von mobilen Apps hinaus geht. In der rasanten Geschwindigkeit, in der Flutter seine Innovationen vorantreibt, kann es in naher Zukunft möglich sein Web-Apps für Windows und Mac mit nur einer Code-Basis zu entwickeln.
